Nachfolger
müssen mutig sein

Apostel Ralph Wittich diente den Geschwistern der Gemeinden Plauen, Pausa, Jößnitz und Greiz im Gemeindezentrum in Plauen. Dem Gottesdienst lag das Bibelwort aus Matthäus 19,29 zugrunde: Und wer Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlässt um meines Namens willen, der wird’s hundertfach empfangen und das ewige Leben ererben.

Komm, und folge mir nach – so lautete Jesu Aufforderung bei der Berufung seiner Jünger. Was mag in den Gedanken der Jünger vorgegangen sein bei diesen Worten? Denn sie hatten Familie, Besitz und auch Verpflichtungen (...ich muss meinen Vater begraben....).

Petrus fragte Jesus: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns dafür zuteil? Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt, wenn der Menschensohn sitzen wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit, auch sitzen auf zwölf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels (Mt 19,27.28). Diesen Ausblick in die Zukunft konnten sie sich nicht vorstellen – aber der Lohn der Nachfolge war damit geregelt.

Nachfolge in heutiger Zeit erfordert von Christen immer wieder Entscheidungen, denn das „Christsein“ ist mit Anstrengung verbunden und mit Mut. Die Frage „Was habe ich eigentlich davon, Christus nachzufolgen?“ stellt sich nicht, weil wir durch die Güte Gottes selig werden und durch das Sakrament des Heiligen Abendmahls immer wieder in seine Nähe gelangen.

Lohnt sich die Nachfolge überhaupt noch, in einer Zeit in der viele Kirchen zusammengelegt oder auch geschlossen werden? Apostel Wittich beantwortete diese Frage mit einem klaren „Ja“, denn dieser Rückgang ist hauptsächlich in Europa zu verzeichnen. In anderen Gebieten wächst die Kirche kontinuierlich. Es gibt Länder in denen Christen ihren Glauben leben und die Gottesdienste im Untergrund stattfinden müssen – das erfordert Mut! Gläubige Christen werden ins Gefängnis geworfen oder Kirchen werden niedergebrannt und trotzdem folgen diese Christen dem Herrn nach – das erfordert Mut und Konsequenz. Wie viele verlassen Familie oder geben Besitztümer auf um ihres Glaubens Willen – Nachfolger müssen mutig sein und konsequent den Weg des Glaubens gehen.

Was ist das Positive an der Nachfolge? Wir können da nur Jesus fragen, so der Apostel, weil nur er den Weg dafür weiß, der in die Gemeinschaft mit Gott führt.  Sicher ist dieser Weg nicht immer bequem, aber es ist ein Weg, der ein klares Ziel hat – als Christen bedeutet das Freude in der Nachfolge. Jesu Ruf zur Nachfolge verlangt vom Christ Konsequenz im Handeln, in der Nachfolge. Es gibt kein „vielleicht – oder“ sondern nur ein „JA“ oder ein „Nein“. Entweder ganz nachfolgen und das Evangelium verkünden oder gar nicht – das gilt heute ebenso wie zu Jesu Zeiten.

Bezirksevangelist Dirk Mörchel unterstrich in seiner Co-Predigt das Dienen des Apostels. Der Gottesdienst wurde vom Chor und Instrumentalisten umrahmt.